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Afrikaprojekt

Stadtanzeiger, 24.4.2008

Eine Woche in einer anderen Welt

Myra-Kinder und Kollegium unterstützten Schulbau in Afrika

Sie haben alles in Bewegung gesetzt, was nur möglich ist. Und sie haben auch Unterstützung gefunden. Eine ganze Schule hat eine Projektwoche Afrika auf die Beine gestellt, um Mittel zusammenzubringen, die anderen helfen, denen es sehr viel schlechter geht. Sie haben das zusammen mit UNICEF in die Wege geleitet und sie merken am Ende etwas für viele ganz Seltsames: wie viel sie selbst dabei gelernt und davon profitiert haben. Es geht um die Kinder und Jugendlichen der Nikolaus-von-Myra-Förderschule, um den gesamten Lehrkörper und dazu Künstler und handwerklich Geschickte von außerhalb der Schule, die mitgeholfen haben. Es geht konkret um Mittel, um eine ganz einfache Schule für Kinder in Afrika bauen zu können. UNICEF ist der Mittler.

Wer in diesen Tagen in die Schule kam, fand nichts anderes als einen riesigen Bau- und Handwerkerhof vor. Ein Dutzend Workshops waren entstanden, die Kinder alle Feuer und Flamme. Sie stellten ihre eigene afrikanische Kleidung her, bedruckten den Stoff mit Kartoffelstempeln, zwar unter Anleitung, aber nach ihren eigenen Vorstellungen. Sie bastelten Schmuck vielerlei Art, Ketten mit selbst gefertigten Perlen. Sie bauten kleine Strohhütten, fantasievolle Masken und unter Anleitung des Künstlers Jörg Fischer aus Mannheim faszinierende afrikanische Stelen-Standbilder für den Eingang von Dorf oder Hütte. Wilde und schöne Masken entstanden und so genannte Regenmacher, Kultgegenstände, mit denen Medizinmänner oft heute noch Regengeister beschwören, um eine Dürre zu beenden. Die Findigkeit, mit der die Kinder ihre Aufgaben lösten, der Spaß, den sie dabei hatten, und eher unbemerkt das Entwickeln neuer Fertigkeiten bis zur Freude am Erreichten, über das staunten sie oft selbst am meisten.
All das hat eine gute Atmosphäre geschaffen. Die guten Geister im Umgang mit den Kindern waren vor allem Nina Gallia und Natalie Tenbieg, dazu Hansjörg Voormann und Helmut Braun, die manchmal nicht genug Worte zum Erklären und Arme zum Zupacken hatten.
Abwechselnd waren auch Schülergruppen im Foyer der Sparkasse anzutreffen, wo sie einen Spendenstand für UNICEF aufbauen durften.

Zum Abschluss gab es dann einen Morgen mit den Eltern, um es öffentlich zu machen, was die Kinder tatsächlich geleistet hatten. Rektor Gert Schöniger, Helmut Braun und Dieter Siegrist zeigten ihre Freude über das gelungene „Unternehmen Afrika“, das Kindern dort, aber eben in anderer Weise auch Kindern hier für ihre Entwicklung zugute kommt. Renate Schaaf, Vorsitzende des Förderkreiss der Schule, war zudem mit Anneliese Breitenberger gekommen, die der Myra-Förderschule einen hohen Spendenbetrag aus dem Restvermögen des aufgelösten Kaninchen- und Geflügelzuchtvereins überbrachte. Ihr und ihren Züchterfreunden wurde dafür besonders herzlich gedankt. Das waren in mehrfacher Hinsicht gute Projekttage für die Myra-Schule. Es ist gar nicht so schwierig, selbst Freude zu haben und sie an andere weiterzugeben.

 

Reeb